In Österreich werden mit der ÖNORM nationale Normen veröffentlicht, welche von eigens eingesetzten Komitees erarbeitet werden. Die Normen basieren auf den gesicherten Ergebnissen von Wissenschaft, Erfahrung und Technik und sollen optimale Vorteile für die Gesellschaft bringen.
Was findet sich in einer ÖNORM?
Es handelt sich um ein Dokument, in dem sich Regeln, Leitlinien und Merkmale für Tätigkeiten und deren Ergebnisse finden. ÖNORMEN sind freiwillige Standards zu verschiedenen Themenbereichen. Beispiele dafür sind das Bauwesen, allgemeine Normen, Elektrotechnik, Feuerlösch- und Rettungswesen, Haustechnik, Land- und Forstwirtschaft, Maschinenbau sowie Verkehrswesen usw..
Welche ÖNORMEN gibt es?
Man unterscheidet zwischen rein österreichischen Normen, die in Österreich erarbeitet werden, und zwischen übernommenen Normen. Das sind Normen, die ursprünglich von einem europäischen oder internationalen Normungsgremium erarbeitet und folglich in Österreich übernommen wurden.
Europäische Normen müssen übernommen werden! Gibt es zu einer europäischen Norm eine entsprechende nationale, rein österreichische Norm, so muss diese zurückgezogen oder so überarbeitet werden, dass keine Inhalte, die im europäischen Standard festgelegt wurden, enthalten sind. Dass eine ÖNORM aus einer europäischen Norm übernommen wurde, erkennt man an der Formulierung: zB ÖNORM EN 71-1:2015 (Sicherheit von Spielzeug, Teil 1).
Internationale Normen werden mittels der Abkürzung ISO gekennzeichnet, zB ÖNORM ISO 128-24:2015 (Technische Zeichnungen).
Innerhalb der Normen gibt es verschiedene Arten, wie zB Prüfnormen, Produktnormen, Dienstleistungsnormen, Terminologienormen, Grund- und Basisnormen und Planungsnormen.
Welche ÖNORMEN sind für den Immobilienbereich relevant?
Für den Immobilienbereich sind insbesondere Normen aus dem Bereich des Bauwesens von Interesse. Dazu gehören die ÖNORMEN B 1802-1 (bis 3) Liegenschaftsbewertung, B 1600 Barrierefreies Bauen oder B 3800-5 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen usw.