Sehr häufig liest man in österreichischen Gesetzestexten von natürlichen Personen. Manchmal sagt man statt natürlicher Person auch physische Person, in Österreich ist jedoch der erste Begriff gängiger. Was ist damit aber genau gemeint? Und inwiefern grenzt sich eine natürliche Person von der sogenannten juristischen Person ab? Das liest du hier in unserem Immo-Glossar.
Was ist eine natürliche Person?
Das Recht unterscheidet wie bereits geschrieben zwischen natürlichen und juristischen Personen. Mit natürlicher Person meint man einfach nur Menschen. Es ist kein Rechtsakt oder dergleichen notwendig, um eine natürliche Person zu sein. Du, Michi, Diana, jeder von uns – wir sind natürliche Personen.
Jeder Mensch wird grundsätzlich mit seiner Geburt zu einer natürlichen Person (= geborenes Rechtssubjekt). Es ist dabei nicht von Bedeutung, ob der Mensch gesund, krank, arm oder reich auf die Welt kommt. Auch das Alter ist dabei nicht relevant. Sprich: Natürliche Personen sind alle Menschen und das unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft usw.
Was bedeutet es, ein Rechtssubjekt zu sein?
Natürliche Personen sind Rechtssubjekte. Das heißt sie sind Träger von Rechten und Pflichten, die das Gesetz vorgibt. Anders gesagt: Natürliche Personen sind rechtsfähig und haben somit Rechte, aber auch Pflichten. Rechtsfähig ist man laut österreichischem Recht schon ab der Geburt: Sobald ein Baby ein Lebenszeichen von sich gibt, ist es rechtsfähig. Sogar ein ungeborenes Kind ist schon eingeschränkt rechtsfähig, wird jedoch erst bei der Lebendgeburt zum Rechtssubjekt. Die Rechtsfähigkeit endet mit dem Tod.
Verwechsle die Rechtsfähigkeit jedoch nicht mit der Geschäftsfähigkeit. Die Fähigkeit, dass man selbst rechtsgeschäftliche Erklärungen abgeben und sich zu etwas verpflichten oder berechtigen kann, ist unbeschränkt erst mit dem Erreichen des 18. Geburtstages und somit der Volljährigkeit gegeben.
